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Die LGBT-freundlichsten (und am wenigsten freundlichen) Universitäten in Deutschland

Der neue LGBT-Campus-Index 2025 von Erobella.com zeigt: Die meisten Studierenden empfinden ihre Uni als offen und inklusiv gegenüber LGBT-Personen. Gleichzeitig gibt es deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Hochschulen.

Der LGBT-Campus-Index 2025

Die Auswertung basiert auf einer Befragung von 2.000 Studierenden deutscher Universitäten. Sie sollten auf einer Skala von 0 bis 10 angeben, wie LGBT-freundlich sie ihre Universität erleben. Die häufigste Bewertung war eine 8 (19 % der Befragten), gefolgt von einer 7 (18 %) und 6 (15 %). Insgesamt vergaben rund 60 % der Studierenden eine 7 oder höher, was auf breite Akzeptanz hindeutet.

Doch es gibt auch Schattenseiten: 10 % der Studierenden vergaben 3 oder weniger Punkte, darunter 3 %, die ihre Uni sogar mit 0 Punkten bewerteten. Auffällig ist zudem: Studentinnen bewerten ihre Uni häufiger positiv (15 % gaben eine 10) als Studenten (9 %).

Übersicht der LGBT-Freundlichkeit deutscher Hochschulen:

  • 6,8 / 10:  durchschnittliche Bewertung der LGBT-Freundlichkeit deutscher Universitäten
  • 8,4 / 10: beste Bewertung (Karlsruhe Institut für Technologie)
  • 4,7 / 10: schlechteste Bewertung (Universität Nürnberg-Erlangen)

Die Top-Unis

An der Spitze steht das Karlsruhe Institut für Technologie (8,4). Ebenfalls stark schneiden u. a. folgende Universitäten ab:

  • Philipps-Universität Marburg (8,3)
  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (8,3)
  • Freie Universität Berlin (8,2)
  • Universität Greifswald (8,1)

Die Schlusslichter

Am unteren Ende finden sich Universitäten wie:

  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (4,7)
  • Technische Hochschule Nürnberg (5,1)
  • Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (5,2)
  • Technische Universität München (5,4)

Hier fühlen sich LGBT-Studierende offenbar deutlich weniger willkommen oder unterstützt. Auffällig: Nürnberg schneidet als LGBT-Hochschulstandort besonders schlecht ab. Gleich zwei universitäre Einrichtungen landen in unserer Umfrage auf den letzten Plätzen.

Das Gesamtranking

Schneiden Elite-Unis besser ab?

Ein eindeutiges Muster lässt sich nicht feststellen. Zwar gehören mit dem Karlsruher Institut für Technologie (Platz 1) und der Freien Universität Berlin (Platz 4) zwei der deutschen Exzellenzuniversitäten zu den Top-5 der am LGBTQ+-freundlichsten bewerteten Hochschulen in unserem Datensatz. Beide erhalten überdurchschnittlich hohe Werte und werden von einem großen Teil der Studierenden als klar queerfreundlich wahrgenommen.

Andere Elite-Universitäten schneiden hingegen deutlich schlechter ab. Besonders die Technische Universität München (Platz 64) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (Platz 33) liegen im unteren bzw. nur im mittleren Bereich des Rankings. Studierende dieser beiden Exzellenz-Unis vergeben nicht nur im Durchschnitt niedrigere Bewertungen, sondern häufiger auch sehr schlechte Werte (0–3).

UniversitätPunktzahlPlatz
Karlsruher Institut für Technologie8.41
Freie Universität Berlin8.34
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg7.516
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn7.520
Eberhard Karls Universität Tübingen7.421
Humboldt-Universität zu Berlin7.226
Ludwig-Maximilians-Universität München7.033
Technische Universität Dresden7.037
RWTH Aachen6.548
Universität Hamburg5.960
Technische Universität München5.464

Welche Auffälligkeiten gibt es?

  • Technische Unis haben im Durchschnitt niedrigere Werte – aber das KIT ist eine große positive Ausnahme. Auch die Technische Universität Kaiserslautern-Landau (Platz 7) sticht positiv im Ranking hervor.
  • Bayern schneidet als Bundesland auffällig schwach ab. Nur der Universitätstandort Regensburg schafft einen Sprung in die Top 20.
  • Der Osten ist weder besonders schlecht noch besonders gut für LGBT, sondern sehr gemischt. Die Uni Greifswald wird von Studierenden durchweg sehr positiv bewertet (Platz 5), die Universität Magdeburg hingegen eher negativ (Platz 65). Für die Unis in Leipzig und Dresden reicht es für Plätze im vorderen Mittelfeld (Leipzig, Platz 17) bzw. Mittelfeld (Dresden, Platz 37).

Methodik

Die Daten stammen aus einer Befragung von 2.000 Studierenden im Alter von 18 bis 24 Jahren im Oktober 2025. Die Teilnehmenden bewerteten ausschließlich ihre persönliche Wahrnehmung der LGBT-Freundlichkeit. In die Analyse einbezogen wurden 67 Universitäten, für die ausreichend Antworten vorlagen.

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