Berlin ist eine Stadt der Vielfalt – politisch, kulturell, sozial. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der gelebten Sexualität ihrer Bewohnerinnen wider. Eine umfangreiche Datenauswertung des Erotikportals Erobella.com liefert nun detaillierte Einblicke in die erotischen Vorlieben der Berliner – aufgeschlüsselt nach Stadtbezirken.
Ausgewertet wurden insgesamt 893.000 Nutzungsdaten, darunter 78.342 aus Berlin. Grundlage der Analyse waren anonymisierte Suchanfragen, Klicks sowie Profilangaben auf der Plattform. Die Ergebnisse zeigen markante Unterschiede zwischen den einzelnen Kiezen – von sanfter Sinnlichkeit bis zu expliziten Fetischen.
Jeder Bezirk Berlins hat seinen eigenen erotischen Charakter. Im Folgenden fassen wir die am meist gesuchten sexuellen Vorlieben eines jeden Bezirks zusammen:Mitte
Im Herzen Berlins geht es gleichermaßen direkt wie sinnlich zu – neben Zungenküssen (27%) zählen Praktiken wie Deep Throat (11%) hier zu den am häufigsten gesuchten Begriffen.
Ranking | Fetisch | Berlin-Mitte |
1 | ZK – Zungenküsse | 27% |
2 | DT – Deep Throat | 11% |
3 | 69 | 9% |
4 | Blowjob | 7% |
5 | Kaviar aktiv | 6% |
Friedrichshain-Kreuzberg
In Friedrichshain-Kreuzberg wird es schmutzig! In keinem anderen Berliner Stadtbezirk werden Kaviar-Fetische (9%) häufiger nachgefragt. Auch Natursekt passiv ist mit 7% vergleichsweise häufig vertreten. Ob sich diese Präferenz möglicherweise mit der lokalen Club- und BDSM-Szene (z. B. das Lab) in Verbindung bringen lässt?
Ranking | Fetisch | Friedrichshain-Kreuzberg |
1 | ZK – Zungenküsse | 24% |
2 | GV – Geschlechtsverkehr | 13% |
3 | Kaviar aktiv | 9% |
4 | After lecken | 8% |
5 | Hoden lecken | 8% |
Pankow
Diese Bezirke weisen ein deutliches Interesse an erotischen Massagen und langsamen, sinnlichen Praktiken auf. Das Suchverhalten spricht für eine Orientierung an körperlichem Wohlbefinden, Intimität und Achtsamkeit. Praktiken wie Slow Sex oder Tantra werden hier vergleichsweise häufig nachgefragt.
Ranking | Fetisch | Pankow |
1 | GV – Geschlechtsverkehr | 26% |
2 | 69 | 25% |
3 | Erotische Massage | 18% |
4 | Blowjob | 15% |
5 | BV/TF Tittenfick | 12% |
Spandau
Die Daten zeigen eine Vorliebe für wechselseitige Praktiken, insbesondere die Position 69 (22%) wird hier häufig als Vorliebe angegeben.
Ranking | Fetisch | Spandau |
1 | 69 | 22% |
2 | GV – Geschlechtsverkehr | 18% |
3 | Blowjob | 18% |
4 | ZK – Zungenküsse | 17% |
5 | Französisch aktiv | 10% |
Steglitz-Zehlendorf
In dem eher bürgerlich-konservativ geprägten Südwesten zeigt sich ein überdurchschnittliches Interesse an einer ganz besonderen Sex-Stellung: Doggy Style (15%). In keinem anderen Bezirk ist die Nachfrage danach höher.
Ranking | Fetisch | Steglitz |
1 | GV – Geschlechtsverkehr | 27% |
2 | Blowjob | 19% |
3 | ZK – Zungenküsse | 18% |
4 | 69 | 15% |
5 | Doggy | 15% |
Tempelhof-Schöneberg
Needs rewriting
Ranking | Fetisch | Tempelhof-Schöneberg |
1 | Blowjob | 17% |
2 | GV – Geschlechtsverkehr | 12% |
3 | DT – Deep Throat | 8% |
4 | Französisch aktiv | 8% |
5 | 69 | 7% |
Neukölln
Ein hoher Anteil an Suchbegriffen im Bereich Bondage und Fesselspiele deutet auf eine experimentierfreudige, urbane Sexualkultur hin.
Ranking | Fetisch | Neukölln |
1 | Blowjob | 26% |
2 | GV – Geschlechtsverkehr | 26% |
3 | 69 | 21% |
4 | Französisch aktiv | 10% |
5 | Erotische Massage | 10% |
Marzahn-Hellersdorf
Deutlich sichtbar ist hier das Interesse an Spanking. Die Praktik steht exemplarisch für eine direkte, konfrontative Form der Lust, bei der physische Reize im Vordergrund stehen.
Ranking | Fetisch | Marzahn |
1 | Blowjob | 19% |
2 | DT – Deep Throat | 12% |
3 | 69 | 11% |
4 | ZK – Zungenküsse | 9% |
5 | Squirten | 9% |
Lichtenberg
Der Bezirk zeigt stark erhöhte Suchaktivität im Bereich der Domina-Praktiken. Das Interesse an dominanter Weiblichkeit sowie an ritualisierter Unterwerfung ist hier signifikant überdurchschnittlich.
Ranking | Fetisch | Lichtenberg |
1 | Blowjob | 13% |
2 | DT – Deep Throat | 14% |
3 | 69 | 13% |
4 | ZK – Zungenküsse | 4% |
5 | Squirten | 4% |
Reinickendorf
Reinickendorf fällt vor allem durch die hohe Häufigkeit von Suchanfragen zum Thema Dreier auf.
Ranking | Fetisch | Reinickendorf |
1 | Blowjob | 29% |
2 | DT – Deep Throat | 21% |
3 | 69 | 21% |
4 | GV – Geschlechtsverkehr | 17% |
5 | After lecken | 12% |
Treptow-Köpenick
Ranking | Fetisch | Treptow-Köpenick |
1 | Erotische Massage | 33% |
2 | Blowjob | 13% |
3 | GV – Geschlechtsverkehr | 7% |
4 | Kaviar aktiv | 7% |
5 | Squirten | 6% |
Berliner lieben vielfältig
Die Analyse belegt: Berlin ist in seiner erotischen Landschaft ebenso divers wie in seiner kulturellen. Während zentrale Bezirke zu direkten und körperbetonten Praktiken tendieren, bevorzugen Randbezirke oft sinnlichere oder rituelle Formen der Sexualität. Die sexuelle Identität eines jeden Kiezes ist ein Spiegel seines sozialen Klimas – geprägt von Szene, Struktur und Selbstverständnis.
„Unsere Auswertung zeigt eindrucksvoll, wie stark sich lokale Lebenswelten auf erotische Vorlieben auswirken“, erklärt Marie Kress, Pressesprecherin von Erobella. „Die Daten machen sichtbar, wie divers Sexualität in Berlin geprägt ist – von experimentierfreudig bis achtsam, von wild bis zärtlich.“
Interessante Unterschiede zwischen West- und Ost-Berlin
Gibt es einen Unterschied in den sexuellen Vorlieben zwischen Ost und West? Unsere Daten deuten eher auf eine sexuelle Einheit hin – jedoch mit einer goldgelben Ausnahme: Natursekt. Während die passive Praktik vor allem im Westen Berlins auffällig häufig gesucht wird, sticht ein Bezirk jenseits der alten Mauerlinie hervor. Ausgerechnet Friedrichshain-Kreuzberg zeigt ein ähnlich hohes Interesse – als würde der Bezirk die einstige Teilung auch im Begehren überwinden.
Methodologie
Die Grundlage dieser Auswertung bildet ein Datensatz von insgesamt 893.000 Nutzungsinteraktionen auf Erobella.com, davon 78.342 aus dem Berliner Raum. Die Analyse beruht auf aggregierten, anonymisierten Daten zu Suchbegriffen, Nutzerinteressen und Klickverhalten. Die Kategorisierung erfolgte auf Basis der meistfrequentierten sexuellen Vorlieben je Bezirk. Die Daten wurden im Zeitraum von Januar bis Mai 2025 erhoben.